Ein Kind war es, von anmutender Koketterie und mit Wille beseelt. Es streifte durch die Nachbarschaft und lud sich das Essen und die Freundschaft ein. Kein Kind kam vorüber, das nicht zum Spielen aufgefordert wurde und schon rasch verwickelt war, in hübsche Situationen.
Voll Lust erkannte das Kind, dass eine Schaukel vorhanden war, in fremden Gärten und Großmütter, die sich großmütterlich umsorgend verhielten. Ich ließ das Kind ziehen, begleitete es bis zu diesem Tor und kehrte zurück, als die vereinbarte Zeit gekommen war. Ich wies mein Kind auf, sich zu erheben. „Kann mir jemand etwas schenken?!“, posaunte es durch die Lüfte, stieg aufgefordertermaßen von der Beschaukelungsfunktion, bestellte sich noch einen Becher Limonade bei des Nachbarkindes Großmutter und griff mit beiden Händen in die Flips-Schale.
„Hast Du eigentlich überhaupt mit M. gespielt, seitdem ich dich vorhin herüber begleitet habe?“, fragte ich, die Antwort wohl ahnend. „Nee, weil dadadaaaa und keine Lust und so.“, bekam ich zu verstehen. Ach, so.
Ich klaubte das auf der Schaukeleinrichtung und Limonadentankstelle kalt gewordene Kind auf, öffnete die schwere Gartentüre, grüßte und dankte ausführlich in Stellvertretung, als mir das Kind eröffnete, dass es jetzt zu F. spielen ginge.
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© 2017 Lisa Marie Binder-Raupenstrauch
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Und ich kann mir das Kind so gut vorstellen, wie es im tiefen seiner selbst weiß, dass sie nun zum nächsten Kind spielen geht … die Bedeutung von spielen scheint endlos …
Liebe Grüße
Ich glaube, Spielen ist Sein.
Deswegen ist Spielen endlos.
Und dann meinen wir, ernst werden zu sollen.
Und vergessen, ans Spielen zu denken.
Und dann ist die Frage, wie viel wir noch SIND.
Aber die Lösung steht schon im Raum.
Zum Pflücken nah.